Ist hybrid das neue agil? Oder nur ein neues Label für situatives Führen?
Führungskräfte und ihre Mitarbeiter wurden im Rahmen der Corona-Pandemie in eine neue Arbeitswelt gebeamt. In diesem Zusammenhang tauchte vermehrt der Begriff „hybrid leadership“ auf, obwohl es diese Bezeichnung schon länger gibt. Was steckt dahinter?
„hybrid leadership“ bedeutet ursprünglich, klassische und agile Führung zu kombinieren. Seit den neuesten Entwicklungen wird darunter auch ein Mix aus Führung vor Ort (im Büro) und der Führung auf Distanz (im Homeoffice) verstanden. Beides wird heute gebraucht. Und beides ist nicht ganz neu. Im Zentrum funktionierender Führung steht das situative Führen. Das gilt für die klassische wie agile Führung und auch für die offline und online Führung. Führungskräfte müssen situativ führen. Das bedeutet nichts anderes als flexibel zu sein und ihr Führungsverhalten anzupassen. Anpassen woran? Führung sollte sich am Reifegrad der Mitarbeiter (und Führungskräfte), an konkreten Aufgaben und an der aktuellen Entwicklungsstufe des Mitarbeiters ausrichten.
Der Reifegrad von Mitarbeitern wird in Kompetenz und Engagement unterschieden. Ein neuer Mitarbeiter hat vielleicht manchmal noch nicht das ausgereifte (Fach)wissen, um eine Aufgabe zu bewältigen, wird sich aber in der Regel durch ein besonders hohes Engagement auszeichnen.
Gleichzeitig gilt, dass Mitarbeiter nicht jede Aufgabe gleich gut und gern übernehmen. Führungskräfte müssen also sogar bei ein und demselben Mitarbeiter ihren Führungsstil von Aufgabe zu Aufgabe möglicherweise angleichen.
Agiles Führen braucht bei Mitarbeitern ein gewisses Maß an Selbstorganisation, Eigenveranwortung und Entscheidungsbereitschaft. Diese lässt sich in den meisten Fällen nicht von jetzt auf gleich initiieren. Das haben viele Unternehmen bei ihren Versuchen, ganz auf agile Führung umzustellen, schmerzhaft zu spüren bekommen.
Viele Mitarbeiter fühlen sich überlastet und können und wollen nicht mit so viel Verantwortung umgehen. Es gibt auch Mitarbeiter, die froh sind, wenn ihnen genau gesagt wird, was ihre Aufgabe ist.
In der neuen Arbeitswelt wird immer häufiger von den „digital natives“ gesprochen: also den jüngeren Generationen, die mit dem Internet und der digitalisierten Welt aufgewachsen sind. Diese tun sich oft leichter mit neuen Programmen und digitalen Angeboten. Aber bitte! Alle anderen sind deshalb noch längst keine „Digital naives“! Ältere Generationen sind dafür z.B. häufig besser darin, Informationen im world wide web zu recherchieren, zu strukturieren und einzuordnen (Fakten statt Fake-News unterscheiden). Führungskräfte haben die Aufgabe, diese unterschiedlichen Fähigkeiten zu einer perfekten Teamleistung zusammenzuführen.
Kein Unternehmen kann es sich heute leisten, in alten Routinen zu verweilen. Um weiter voranzukommen braucht es Bewegung. Agile Führung ist dabei ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Sie sorgt für regen Austausch, Feedback und den richtigen Umgang mit Fehlern. Das erfordert von Führungskräften ein sehr gutes Zeitmanagement und vor allem Kommunikationsstärke.
Hybride Führung ist der Schlüssel für die Zukunft. Sie verknüpft die Vorteile von klassischer und agiler Führung. Die klassische Führung (Mitarbeitermotivation, Zielvereinbarung, Feedback) setzt die Leitplanen und sorgt dafür, dass Mitarbeiter sich weiterentwickeln. Dies ist eine Voraussetzung dafür, dass diese noch mehr in eine Selbstverantwortung kommen und durch agile Führung Arbeit flexibler, dynamischer und agiler organisiert werden kann.
Führungskräfte brauchen also vor allem die Fähigkeit, vertrauensvolle Beziehungen mit ihrem Mitarbeitern aufzubauen und Teams zu formen. Gerade in Zeiten wie heute kommt es darauf an, durch gute Kommunikation Distanz abzubauen und Nähe zu schaffen. Gleichzeizig müssen Führungskräfte die Unternehmensziele und die sich permanent verändernden Rahmenbedingungen im Blick haben.
Führung ist komplex. All unsere Trainings nehmen diese umfassenden Zusammenhänge in den Blick. Mal ganz gezielt und mal im „großen Ganzen“, je nachdem welches Training für Ihre Führungskräfte gerade das Richtige ist.
Dabei setzten wir weniger auf das WAS (sollten wir über Führung wissen), sondern vor allem das WIE (sollte Führung am besten praktiziert werden). Dafür steht lead-how4.0
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